We will rock you - London

May, 27th 2002 - Dominion Theatre London

Wenige Tage nach der Weltpremiere vom 14. Mai 2002 hatte ich die Gelegenheit, das Musical live in London zu erleben. Die britische Metropole steckte gerade mitten in den Vorbereitungen zum "Queen´s Jubilee", bei dem ja auch Taylor, May und die Musical-Crew einen fulminaten Auftritt hinlegen sollten.

Inhaltlich etwas über das Musical zu schreiben, wäre etwa so, wie einem Queen-Fan zu erklären, wer Galileo ist... Wer sich für die Story interessiert, sollte einen Blick auf die offizielle Homepage (www.queenonline.com) werfen. Kurz umrissen geht es um eine Welt in der Zukunft, in der Musik zum seelenlosen Konsumgut verkommen ist. Ein Blick in die aktuellen Charts zeigt: diese Vision scheint - bis auf einige Ausnahmen - immer mehr bittere Realität zu werden. WWRY ist aber keine düstere Gesellschaftskritik, sondern in weiten Teilen eine herrlich ironische und augenzwinkernde "Abrechnung" mit dem Musik-Biz. Mit spitzer und giftiger Feder hat Autor Ben Elton die Story geschrieben, in deren Mittelpunkt der junge Galileo (Tony Vincent) steht, der dem Geheimnis des verbotenen Rock´n Roll begegnet. Zusammen mit seiner "Flamme" Scaramouche (Hannah Jane Fox), dem exzentrischen Hippie-Veteranen Pop (Nigel Planer) und einer Bande von Outlaws, die Namen wie Meat, Britney und Big Macca tragen ;-), macht er sich auf die Suche nach der verschollenen Axt eines bestimmten Gitarristen, dessen überlieferte Vorliebe für Holzclogs und ausgedehnte Gitarrensoli schon legendär ist. Aber die Häscher des freudlosen Systems - in persona Kashoggi (Alexander Hanson) und Killer Queen (Sharon D Clarke) - sind ihnen bereits auf den Fersen...


 

Das Dominion Theatre im Westend bietet die knisternde Kulisse für diese Musical-Spectakel. Hier auf dieser Bühne stand Freddie Mercury 1988 zum letzten Mal, um live zu performen. Damals war es der Gastauftritt beim "Time"-Musical. Die exzellenten Sänger (allen voran Tony Vincent und Sharon D Clarke als Killer Queen) und die perfekt abgestimmte Band, in der mit Spike Edney und Neil Murray auch zwei gute Bekannte mitwirken, sorgen für ein regelrechtes Gänsehaut-Feeling. Die Arrangements der 31 Stücke erinnern oft stark an die früheren Live-Versionen der Stücke, sind aber natürlich musicaltechnisch abgewandelt und angepasst worden. Optisch haben sich die Macher ebenfalls einiges einfallen lassen: knallige Effekte, ein fantasiereiches Bühnenbild (einfach grandios:die Videoleinwand, vor der "Radio GaGa" performed wird!) und die kreativen Kostüme lassen die zwei Stunden wie im Flug vergehen.

Nach dem Ende der Vorstellung nahm ich die Bühne etwas genauer in Augenschein - und vor allem die Ehrenloge, in der ich beim Schlussapplaus einige durchaus verdächtige Aktivitäten wahrgenommen hatte. Und tatsächlich: Brian May dortselbst und Autor Ben Elton wagten einen kurzen Blick durch den Vorhang der Loge, der sie vor neugierigen Augen schützen sollte. Angesichts der Tatsache, dass sich immer noch viele Fans und Zuschauer im Saal aufhielten, zogen sie es jedoch vor, sich weiter im Hintergrund zu halten. Aber, egal: es war die mittlerweile fünfte "leibhaftige" Begegnung mit meinem Guitar-Hero! Kai-Uwe Hanken

Tracklist: Innuendo/Radio GaGa/I want to break free/Somebody to love/Killer Queen/Play the Game/Death on two legs/Under Pressure/A Kind of Magic/I want it all/Bohemian Rhapsody (Guitar)/Chinese Torture (Partly)/Headlong/No-one but you/Crazy little thing called love/Ogre Battle/One Vision/Radio GaGa/Who wants to live forever/Flash/Seven Seas of Rhye/Fat Bottomed Girls (Tape)/Don´t stop me now/Another one bites the dust/Hammer to fall/These are the days of our lives/Bohemian Rhapsody (Video-Tape)/Bicycle Race/Headlong (Part)/We will rock you/We are the Champions/Encore: Bohemian Rhapsody


 

Dominion Theatre

Queen Heaven
We will rock you - Cologne